Heute beschreibe ich den letzten Radtourtag dieser Reise durch den Goldenen Ring. Wir besichtigten mehrere Weltkulturerbe-Bauten. Wie immer hier der Link in die Fotogalerie des Tages.
Nach dem Frühstück radelten wir ins Susdaler Zentrum und stellten unsere Fahrräder auf dem Bürgersteig an der Wand des Restaurants "Gostinij Dwor" ab. Sie wurden mit einem Drahtseil alle miteinander gesichert.
Susdal
Wir machten gleich eine Rast am Marktplatz.
Der Marktplatz ist mit Feldsteinen gepflastert. Die mobilen Marktstände stehen in einer Reihe am Platzrand, mit grünem Sonnenschutz, vor der Handelsreihe mit den Arkaden. Das ist das Gostiny Dwor. Auf der Ecke an der Straße gibt es das Restaurant Gostiny Dwor. Zu dieser Zeit war keine andere Touristengruppe am Platz.
Während wir auf unsere Fremdenführerin warteten, war Zeit, die Souvenirstände zu besuchen. Ein paar aus unserer Gruppe wurden bei der Andenkensuche fündig. Zum Beispiel wurden Walenkis gekauft, modische, weiß, bestickt. Außer in der Farbe Weiß gab es welche in rot, rosa, lila, beige, schwarz, braun, mit Stickereien oder ohne, mit oder ohne Fellkrempe. Und Überzüge aus Gummi, mit denen man die Filzstiefel vor Schmutz und Nässe schützt. Nicht alle Filzstiefel sind zur Benutzung auf der Straße gemacht, stattdessen als Hausschuhe gedacht.
Außer Walenki und Hausschuhe werden weitere typische Souvenirs verkauft: Porzellan, Volkskunst wie Holzlöffel, Schatullen, Matrjoschkas. Aber es gab auch einen Stand mit (angeblich Susdaler) Honig und Met. Irgendwo gibt es bestimmt auch Korbwaren.
Auf der Straßenseite gegenüber dem Restaurant "Gostiniy Dwor" auf dem Bürgersteig begrüßte uns eine korpulente Frau mit langen schwarzen Haaren und großer Sonnenbrille, mit roter Bluse und weißer Hose. Sie führte uns in die Geschichte Susdals ein.
Wir gingen diese Straße in Richtung des Kremls; sie heißt tatsächlich Kremlstraße. Unterwegs schon gab es eine Kirche mit grünem Dach, die gerade renoviert wurde. Daneben eine andere mit quadratischem Grundriss und fünf grauen Zwiebeltürmen. Russisch heißen diese Kirchen Входо-Иерусалимская (1707, wiederaufgebaut in den 1990-er Jahren) und Пятницкая церковь (1772).
Hier begann eine Allee mit hohen Laubbäumen. Den Kreml betraten wir ungefähr um 10.20 Uhr. Zwischen 1950 und 2000 ist der Susdaler Kreml restauriert worden, steht auf einem Schild im Hof nahe am Eingang. Dort steht weiter drauf, dass die Weihnachtskirche aus dem 13. bis 16. Jahrhundert ist, die mit den blauen Kuppeln und goldenen Sternen darauf. 1925 ist sie gebaut worden, vermutlich zuvor mehrfach abgebrannt.
Ich muss sagen, dass ich mir den Susdaler Kreml größer vorgestellt habe, mehr abgeschlossen, so wie in Kasan, hatte das von Fotos in Erinnerung. Die Weihnachtskirche (oder: Mutter-Gottes-Geburts-Kathedrale oder Kirche der Reinheit der Jungfrau Maria) besuchten wir. Sie gehört zum Weltkulturerbe.
Drinnen gab es hinter der ersten Tür links eine alte originale Tür, zu der unsere Fremdenführerin was erzählte und drinnen, hinter der zweiten Tür gab es Ikonen, eine große silberne Truhe, einen Tron, einen riesigen alten Samowar und frisch wiederhergestellte Fresken mit kräftigem Blau, das Geländer, welches für die Restaurant der Fresken benutzt wurde, stand noch.
Dann gingen wir aus dem Kreml raus auf eine Wiese. An einer Weide steht eine Holzkirche, ähnlich der in Kostroma im Freilichtmuseum am Teich (Foto), die Nikolai-Kirche. Dann gingen wir auf einem Damm zum Fluss Kamenka, auf dessen anderer Seite im Grünen eine weiße Kirche mit hellgrauem Dach auf einer kleinen Anhöhe zum Schutz vor Hochwasser steht.
Zwei Mädchen saßen hier im Gras und malten (siehe Foto in Galerie). Eine hatte einen Sonnenhut auf. Romantisch. Wir haben dann einen Laden gesehen, an dem Sonnenhüte verkauft wurden.
Wir gingen zu unseren Fahrrädern zurück, die Fremdenführerin ging nach Hause. Um etwa 11.15 Uhr fuhren wir aus dem Zentrum los. Mehr Zeit als etwa 1 Stunde und 15 Minuten blieben uns dann auch nicht. Es wäre schön gewesen, noch auf eigene Faust was entdecken zu können.
Zu Susdal:
Eine der ältesten russischen Städte. Hierher kommen nach Moskau und St. Petersburg die meisten ausländischen Touristen.
Einwohnerzahl: etwa 10.500
Website
http://www.gorodsuzdal.ru/
http://suzdal.org.ru/
Entfernungen
Wladimir: 26 km
Moskau: 220 km
deutsche Partnerstadt: Rothenburg ob der Tauber.
Sehenswürdigkeiten
- Kreml (mit Weltkulturerbe) mit der Mutter-Gottes-Geburts-Kathedrale und Erlöser Euthymios-Kloster (Unesco-Weltkulturerbe) und Erzbischof-Palast
- Erlöser Jewfimi-Kloster (gegründet 1352): Leninstraße
- Marktplatz
- Staatliches Iwanowo-Susdaler Heimatmuseum der Geschichtsarchitektur und Kunst (Kremlstraße 3)
- Zentrum für Volkskunst
- Wachsfigurenmuseum (Kremlstraße 3, nahe am Marktplatz)
Bogoljubowo
Die Stadt Bogoljubowo befindet sich etwa 14 Kilometer nordöstlich von Wladimir. Hier endete unsere Radtour an einem Parkplatz am Bahnhof. Etwa um 13.45 Uhr sind wir angekommen. Es ist sonnig, warm, die Teilnehmer müde. Nicht alle haben noch Lust, einen Kilometer zur Kirche zu laufen, die zum Weltkulturerbe zählt, die Mariä-Schutz-Kirche (russisch: церковь покрова на нерли). Sie suchten sich ein schattiges Plätzchen im Birkenhain an der Fußgänger-Brücke über die Bahngleise.
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