Zu Moskau fehlt in diesem Blog bisher noch eine Schnellübersicht über den Nahverkehr, wir wir sie schon zu St. Petersburg und Sotschi haben. Wir wollen einmal den Moskauer Nahverkehr dem Berliner Nahverkehr (und teilweise den des Berliner Umlandes) gegenüberstellen. Zuerst Moskau.
Berliner Verkehrsmittel im Vergleich zu Moskau
1. Teil: Moskau
A. Moskauer Nahverkehrssystem
Das Moskauer Metronetz hat heute eine Länge von etwa 330 Kilometern (Stand: 2017). 305 Kilometern (Angabe von Russland heute im April 2012) oder 313 Kilometern (Wikipedia, Abruf am 13.1.2013). Der Moskauer Metroring ist kürzer als der Berliner S-Bahn-Ring. Es gibt 12 Linien und 188 Stationen (Wikipedia). Bis zum Jahre 2020 sollen 120 km hinzukommen.
[25.09.2015, Aktualisierung: Mit der Eröffnung der Station "Kotelniki" am Montag, dem 21. September 2015 verfügt das Metronetz der Hauptstadt über 197 Stationen. Kotelniki ist die zweite Station außerhalb der Stadtgrenze. Außerdem entstanden in den letzten 4 Jahren noch die Stationen "Julebilo" und "Lermontowskij Prospekt".]
[13.05.2017: Jetzt verfügt die Moskauer Metro über 206 Stationen. Und bis 2020 sollen weitere 100 Kilometer dem Netz hinzugefügt werden.]
Mit dem Bau der Metro hatte man übrigens 1931 begonnen. Am 15. Mai 1935 wurde die Metro in Betrieb genommen. In der ersten architektonischen Phase bis zur Mitte der Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts baute man unterirdische Paläste (Beispiele dafür die Stationen Majakowskaja und Nowokusnezkaja). In der zweiten Phase entstanden schlichte, einheitlich gestaltete Stationen ohne Stuck und Deckenmosaik (Stationen Twerskaja, Kitai Gorod). Ab etwa 2002 besann man sich der Künste unter der Erde und ehrte Künstler wie Dostojewski und Gogol.
Die tiefste Metrostation der Welt ist M Park Pobedui (Park des Sieges) in Moskau mit einer Tiefe von 84 Metern. Man braucht 10 Minuten um über die 120 m lange Rolltreppe nach unten zu kommen. (Update, 19.07.2019: Inzwischen gibt es in St. Petersburg eine längere Rolltreppe: 137 m).
Eine Linie verläuft heute komplett überirdisch auf einer Schiene, in sechs bis 12 Metern Höhe. Sie beginnt in der Nähe der Metrostation WDNCh.
Verkehrsnetzkarte der Moskauer Metro:
http://yapriedu.ru/metro/ (Ansicht benötigt aktiviertes Adobe Flash im Browser)
Internetnutzung im Untergrund
Seit 01.12.2014 bietet die Metro über W-Lan Internet-Verbindung in allen Linien kostenlos. Die modernsten Wagen sind mit Klimaanlagen ausgerüstet. Gegenüber Berlin hatte die Metro damit einen Vorsprung bei der Internetversorgung.
Täglich fahren mit der Metro zwischen acht und neun Millionen Fahrgäste.
Nahverkehrspreise in Moskau
Eine einfache Fahrt kostete im Juli 2012 28 Rubel (5er-Karte 135 Rubel, 10er-Karte 265 Rubel), im Juli 2011 27 Rubel.
[Aktualisierung, 10.03.2014: Ein Einzelfahrschein kostet jetzt 40 Rubel, eine 5-Fahrten-Karte 150 Rubel.]
[Aktualisierung: Eine einzelne Metrofahrt kostet jetzt, Stand März 2015, 60 Rubel.]
[Aktualisierung 30.10.2015: Eine einzelne Fahrkarte kostet jetzt 50 Rubel in der Version "Edinnui", d.h. die kann man nehmen für Metro, Hochschienenbahn oder Bus. Eine einfache Metrofahrt kostet 30 Rubel. Bus: 29 Rubel. Umsteigekarte für 90 Minuten 46 Rubel. Edinnui 5er Karte: 180 Rubel, 10er Karte (+1 Fahrt geschenkt): 360 Rubel. Tageskarte Edinnui: 210 Rubel, 3-Tages-Karte: 400 Rubel]
[Aktualisierung: 14.03.2016: Eine einzelne Fahrt mit der Metro kostet seit Januar 2016 32 Rubel.]
[Aktualisierung: 06.04.2018: Eine einzelne Fahrt mit Edinnaja-Karte kostete im Februar 2018 55 Rubel, 2 Fahrten 110 Rubel (immer noch Mitte Juli 2019), aber 20 Fahrten 747 Rubel, umgerechnet auf eine Fahrt etwa 37 Rubel. Beim Kurs 1 EUR = 70 Rubel sind das 10,67 € für 20 Fahrten.]
Im September 2010 gab es diese Preise für Bus, O-Bus und Straßenbahn:
Einzelfahrschein: 24 Rubel, 5 Fahrten 90 Rubel, 10 Fahrten 180 Rubel, 20 Fahrten 350 Rubel, 60 Fahrten 700 Rubel, Monatskarte 830 Rubel, "Edinnaja" (einschließlich Metro): 2.140 Rubel (etwa 53,50 € bei Umtauschkurs 1:40). Die Mehrfahrtenkarte (5, 10, 20, 60 Fahrten) ist ab dem Zeitpunkt der ersten Nutzung 30 Tage lang gültig.
Die Zeitung der Metro heißt auch so: "metro" Eine Ausgabe, die ich im Juli 2012 mitnahm, enthielt viel Werbung für Immobilien, lokale Nachrichten, Fußball (Nik Advokat verlangt eine fette Abfindung nach Abgabe seines Trainerjobs), Kino.
Seit Ende März 2012 gibt es in 180 Wagons der Ringlinie kostenlosen W-Lan-Internetzugang. Die Verbindung soll nach Meldung der Wochenzeitung Russland Heute vom 4. April 2012 (Seite 5) 1,5 Mbit / sec schnell sein. Hergestellt wird der Internetzugang mit 3G-Technologie, mit im Wagon installierten Routern. Das Ganze ist zunächst ein Feldversuch. Später soll W-Lan in allen Metrowagen bereitgestellt werden.
[Aktualisierung, 28.07.2018: Seit Ende April 2017 sind alle Metrozüge in Moskau mit Internet ausgestatttet. Beim ersten Mal muss man sich beim Netzwerk MT_FREE Wi-Fi network anmelden. Dazu braucht man eine russische Mobilfunknummer.
Quelle: https://www.mos.ru/en/news/item/23445073/ ]
Am Dienstag, dem 15. Juli 2014 ereignete sich ein schweres Unglück in der Metro, das bisher schwerste in der Geschichte der Moskauer Metro. Etwa 200 Meter vor der Station "Slawjanski Boulevard" der blauen Linie entgleisten bei Tempo 70 km/h mehrere Wagons eines Metrozuges. Ein Wagen verkeilte sich, die hinteren Wagen prallten auf diesen. Mindestens 20 Passagiere kamen dabei ums Leben, weit über 100 wurden verletzt, teilweise schwer. Deswegen kam es in Moskau zu einem Verkehrschaos. Hunderttausende Menschen sollen infolgedessen zu spät zur Arbeit gekommen sein.
Viele der Metrobenutzer dürften sich an frühere Unglücke in der Metro erinnert haben. Es hat im März 2010 Terroranschläge auf die Metro gegeben, bei denen Selbstmordattentäter Sprengsätze gezündet hatten und über 30 Personen ums Leben kamen. Aber vorher schon am 11.06.1996 (mit 4 Toten und 16 teils schwer Verletzten) und am 06.02.2004 (mit 39 Toten und über 100 Verletzten).
1. S-Bahn
Die S-Bahn in Moskau ist die Elektritschka. Die wird von Touristen kaum genutzt, weil sie sie nicht kennen. Elektritschkas sind grüne Nahverkehrszüge mit Holzbänken, die mit Strom angetrieben werden. Fahrkarten für sie sind im Vergleich zu S-Bahnfahrkarten in Deutschland sehr günstig.
Im November 2016 wurde in Moskau der S-Bahn-Ring eingeweiht, auf dem die Lastotschkazüge fahren. Dieser Ring ist weiter als der U-Bahn-Ring.
2. Aero-Express
Für Flughäfen gibt es die roten Züge des Aero-Express. Zunächst in Moskau, jetzt auch für Sotschi für den Flughafen in Adler. Es wird den Aero-Express auch noch in weiteren Städten mit großem Flughafen geben. Kasan z.B.
In Moskau fahren diese Züge etwa halbstündlich bis stündlich. Die Tickets kann man in einem extra Saal in den jeweiligen Bahnhöfen kaufen, in denen sie zu den Flughäfen abfahren, am Schalter oder am Automaten. Oder im Internet bei der Russischen Bahn oder bei manchen russischen Online-Reisebüros. Eine Fahrt in der 2. Klasse vom Flughafen ins Zentrum kostet 320 Rubel (Stand Juni 2013).
Website: http://www.aeroexpress.ru/
Deutlich günstiger kommt man mit Bussen ins Zentrum und sieht dabei normalerweise mehr, es ist für Rucksackreisende interessanter mit Bus ins Zentrum zu fahren. Allerdings kann es riskant sein, wenn man, vom Flughafen kommend, am gleichen Tag noch mit dem Zug weiter fahren will. Der Bus könnte im Stau feststecken.
Update: Eine Fahrt in Moskau kostet im Juli 2019 500 Rubel (z.B. Belorusskij - Flughafen Scheretmetjewo)
4. Bus
Es gibt Oberleitungsbusse (Trolleybusse), Busse und Minibusse (Linien-Sammeltaxis, Marschrutka). Die schnellsten sind normalerweise die Minibusse, soweit sie nicht wegen Staus ausgebremst werden. Wer mit Koffer einsteigt, muss eventuell den Preis für 2 Passagiere bezahlen, wenn ein Sitzplatz versperrt wird. Für Russland-Anfänger ohne Russischkenntnisse sind diese Busse eher nichts, es sei denn sie sind in Begleitung von russischen Freunden/Kollegen.
[Ergänzung, 06.04.2018:
Die Busse fahren zwischen 05.00 und 01.00 Uhr. Man kann beim Busfahrer oder Konduktor eine Fahrkarte bekommen, man kann auch Kombikarten für Busse, Trolleybusse und Tram nutzen, man kann auch mit Apps bezahlen. Dazu hält man das Smartphone an die elektronischen Registriergeräte (gelb). Auch die Plastikmehrfahrtenkarten entwertet man so. Die Registriergeräte geben ein grünes Signal bei der Registrierung.
Nachtbusse
Es gibt 10 Nachtbuslinien. Die Nachtbusse fahren von 1.00 bis 5.30 Uhr. Diese Busse verlassen jede Haltestelle zur selben Minute jeder Stunde. Die Busse halten auf Anfrage der Passagiere. Der Fahrplan befindet sich auf www.mosgortrans.ru und an den jeweiligen Haltestellen der Nachtbusrouten.
An der Metrostation Kitai-Gorod befindet sich der Hauptplatz für die Nachtbusse, an dem man von einer in die andere Linie wechseln kann. Folgende Nachtbuslinien verlassen die Metrostation jeweils zur gleichen Zeit pro Stunde, zur vollen Stunde und 30 Minuten nach der vollen Stunde:
N1,N2, N3, N4, N5, N6 und N7.
Schnellbuslinie
Es gibt 11 Schnellbuslinien, auf denen nur an wenigen Stationen gehalten wird:
Buslinien Nr. 901, 902, 903, 904, 904x, 905, 906, 907, 908, 911, 144, 144x, M7.]
Einzelheiten zum Busfahren erfahren Sie in meinem Artikel über das Busfahren in Russland.
5. Taxi
[Ergänzung 20.03.2015: In der Moskauer Deutschen Zeitung, Ausgabe Nr. 4 (395) Februar 2015 auf Seite 13 gibt es einen Bericht über die Moskauer Taxi-Branche: "Vom Smartphone überfahren. Moskaus Taxifahrer leiden unter der Online-Konkurrenz"
Der Moskauer Taximarkt ist sehr unübersichtlich, heißt es darin. Schätzungen der Stadt Moskau zufolge sollen 2014 etwa 55.000 lizenzierte Taxis in der Hauptstadt unterwegs gewesen sein. Dazu kommen aber zahlreiche illegale Taxifahrer. Sie stehen z.B. an der Metro-Station Jugo-sapadnaja, die letzte in Richtung Flughafen Wnukowo. Von hier aus fahren natürlich auch Busse zum Flughafen und umgekehrt. Die Preise von und zu den Flughäfen sind von Moskau festgelegt. Sie betragen je nach Flughafen 850 bis 1.250 Rubel.
Normales Taxi kostet danach typischerweise: Am Tage 199 Rubel, nachts 249 Rubel, und zwar für die ersten 10 Minuten. Danach kostet jede weitere Minute 14 bzw. 15 Rubel (nachts). Das gilt für das Taxiunternehmen Cabby.
Der Internetkonzern Yandex bietet Apps und Webanwendungen, über die man Taxis günstiger bekommt. Yandex arbeite derzeit mit 106 Taxiunternehmen zusammen und agiert als Aggregator, also so wie das amerikanische Unternehmen Uber in etwa.
Ein anderes Taxi-Vermittlungsunternehmen ist "Gettaxi". Es wählt Fahrer mit Lizenz aus und stattet sie mit Hardware aus.
Uber habe in Moskau aber einen schweren Stand, wo es von Fahrern ohne Lizenz lebt. Taxifahren ohne Lizenz ist aber nicht erlaubt.]
Am Flughafen Kiew Borispol in der Ukraine habe ich dort, wo die Taxis stehen, ein Schild gesehen, das den Touristen erklärt, wieviel ein Taxi kosten darf. Auch am Flughafen in Simferopol (Krim) habe ich das gesehen. Dort standen auch noch Kilometerangaben für einige Städteverbindungen. Achten Sie auf solche Schilder! Sie helfen Ihnen dabei, nicht abgezockt zu werden. Solche Schilder sollte es auch an Bahnhöfen geben.
Man sollte seine Reise möglichst so gut vorbereiten, dass man nicht ad hoc ein Taxi am Flughafen oder Bahnhof nehmen muss. Bestellen Sie eines von uns oder Ihrem Russland-Touristik-Dienstleister oder bestellen Sie eines über eine Telefonnummer, die in einem Heft über den öffentlichen Nahverkehr für Touristen steht bzw. die Sie aus vertrauenswürdiger Quelle haben!
[Ergänzung, 06.04.2018: Aktuell gibt es 419 Taxistände mit 1.453 Plätzen für Fahrzeuge. Die durchschnittliche Wartezeit der Passagiere liegt bei 5 bis 7 Minuten. Rollstuhlfahrer können den sozialen Taxi-Service nutzen, der über Spezialfahrzeuge mit benötigter Ausrüstung für Rollstühle verfügt.
Offizielle Taxis sind gelb, mit gelben Autokennzeichen. Sie verfügen über ein Taximeter zur Preiskalkulation. Im Auto gibt es eine Information über den Preis.]
6. Carsharing
Seit September 2015 gibt es in Moskau auch Carsharing. Das erste Carsharing-Netz heißt Moskauer Carsharing.
[Ergänzung, 06.04.2018: Jetzt gibt es in Moskau 13 Carsharing-Provider:
Delimobil, Anytime, Car5, Udrive, BelkaCar, Rentmee, EasyRide, Carenda, Lifcar, Car4you, Carlion, Karusel und TimCar.
Preise und Service-Umfang differieren.]
B. Verkehrsunfälle
2011 wurden in Moskau 11.827 Verkehrsunfälle mit Körperverletzungen oder Todesfällen registriert. Bei diesen Unfällen gab es 722 Tote und 13.610 Verletzte. Bei 42 % der Fälle stießen Fahrzeuge zusammen, bei 39 % der Fälle wurden Fußgänger angefahren oder überfahren.
2. Teil: Berlin
Wir beginnen mit dem
A. Berliner Nahverkehrssystem
Berlins Nahverkehrsnetz ist in drei Zonen eingeteilt, A, B und C. Die Zone A befindet sich innerhalb des S-Bahn-Rings. Die Zone C befindet sich außerhalb der Stadtgrenze (grob gesagt).
[Ergänzung, 27.04.2014
Die landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe befördern täglich 2,5 Millionen Fahrgäste (Stand: Dezember 2011). Im Jahre 2013 waren mit Bus und Bahn in Berlin über eine halbe Million Passagiere ohne gültigen Fahrschein unterwegs. Die Berliner Verkehrsbetriebe gehen hier von einem Schaden von etwa 20 Mio EUR aus. Berlin soll aber im Vergleich zu anderen europäischen Städten noch eine verhältnismäßig geringe Schwarzfahrerquote haben: 4 %. Damit diese Quote niedrig bleibt werden 40 betriebseigene und 80 weitere Kontrolleure eingesetzt. Im Frühjahr 2014 sollen aber weitere 20 hinzukommen.
Quelle: Berliner Woche vom 12.03.2014, S. 7: Druck auf Schwarzfahrer.]
1. S-Bahn
Das Streckennetz der Berliner S-Bahn umfasst 331,5 Kilometer und 166 Bahnhöfe. An einem Werktag werden etwa 1,3 Mio. Fahrgäste befördert. Im Winter 2012 gab es zahlreiche Ausfälle von S-Bahnen aufgrund von Krankheiten der S-Bahnfahrer. Im Januar 2012 meldete die Berliner Morgenpost, dass es 910 Lokführer gäbe. 960 würden aber für einen normalen Betrieb mindestens benötigt. 2011 sollen 60 neue ausgebildet worden sein, doppelt so viele wie in den vergangenen Jahren zuvor. 2003 habe das Unternehmen noch über 1.000 Lokführer verfügt, 2007 aber nur noch über 833. (Berliner Morgenpost, 21./22. Januar 2012).
Aber schon seit Sommer 2009 kommt es zu zahlreichen Einschränkungen im Leistungsangebot der S-Bahn. In erster Linie wegen Fehlern an den S-Bahn-Zügen, wie Haarrisse an den Rädern, Probleme mit der Hydraulik, so dass Türen nicht öffnen. Die gehäuft auftretenden Mängel sind einerseits zum Teil Herstellerfehler, andererseits auf Managementfehler zurückzuführen. Das Management hat an falschen Stellen zuviel eingespart, insbesondere bei den Garagen und Mechanikern.
Hinzu kommen noch Brandanschläge auf Kabel, die z.B. die Weichen und Signale mit Strom versorgen, aber auch Diebstahl von verlegten (unter Strom stehenden) Kabeln.
Ausflugstipp: S-Bahn-Museum
Ort: Potsdam Griebnitzsee
Das Museum besteht seit 1996. Ehrenamtliche Mitarbeiter des Museums sammeln, restaurieren und konservieren Exponate aus der Geschichte der S-Bahn. Viele Exponate sind funktionstüchtig und können sogar bedient werden.
Das Museum ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Bahnkunden-Verbandes DBV e.V. und des Berliner Fahrgastverbandes IGEB e.V.
(aus der Broschüre zum Berliner S-Bahn-Museum, 2015)
Einzelheiten unter www.s-bahn-museum.de
Besuchergruppen ab 20 Personen können sich außerhalb der Öffnungszeiten unter der Telefonnummer 030/78705511 anmelden.
2. BVG
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) transportieren in U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen täglich etwa 2,5 Millionen Fahrgäste. Im Winter sind es witterungsbedingt etwa 300.000 mehr. Eigentümerin der BVG ist das Land Berlin. Die BVG sind eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie arbeiten nicht kostendeckend. Das Land Berlin muss also Geld hinzuschießen. Mit einer Fahrkarte kann man in der jeweiligen Zone sowohl Busse benutzen als auch Straßenbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen. Einzelfahrscheine sind zwei Stunden gültig, Fahrscheine für Kurzfahrten (maximal 4 3 Stationen) eine Stunde.
Fahrkarten sind in zahlreichen Varianten erhältlich, z.B. eine Tageskarte, für Touristen Fahrkarten für zwei oder drei Tage mit Ermäßigungen für zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Wochenfahrkarten, Monatsfahrkarten, diese wieder in verschiedenen Varianten, Zusatzkarten für ein Fahrrad.
BVG-Preise
[Aktualisierung, 30.09.2019: Im Radio wird gemeldet: Ab Januar 2020 werden die Beförderungspreise erhöht. Eine Tageskarte für die Zone AB wird dann 8,60 € kosten. Eine Einzelfahrt Zone AB wird 2,90 € kosten. Die Preise von Monatskarten sollen nicht verändert werden.]
[Aktualisierung, 06.04.2018
Ein Einzelfahrschein für Zone AB kostet 2,80 €.
Eine Tageskarte für Zone AB kostet 7,00 €]
[Aktualisierung, 01.01.2015:
Ab heute Preiserhöhung: Einzelfahrschein {2 h Gültigkeit}
Zone AB: 2,70 EUR, Zone ABC: 3,30 EUE
Kurzstrecke, Zone AB: 1,60 €
(Kurzstrecke: S- und U-Bahn: bis zu 3 Stationen, wobei Umsteigen zwischen S- und U-Bahn erlaubt ist, Straßenbahn und Bus bis zu 6 Stationen, wobei Umsteigen generell nicht erlaubt ist.)
4-Fahrten-Fahrkarte, Zone AB: 9,00 EUR
Tageskarte, Zone AB: 6,90 EUR
Monatskarte, Zone AB: 79,50 EUR, Zonen ABC: 98,50 €]
[Aktualisierung, 10.03.2014:
Seit 01.08.2013
Einzelfahrschein: 2,60 €
4-Fahrten-Karte, Zone AB: 8,80 €
Kurzstrecke (bis zu 4 Haltestellen), Zone AB: 1,50
4-Fahrten-Karte für Kurzstrecke, Zone AB: 5,60 €
Tagesfahrkarte, Zonen AB: 6,70 €
Einzelfahrschein Zonen ABC: 3,20 €
Monatskarte, Zonen AB: 78,00 €
Monatskarte, Zonen ABC: 97,00 €]
Fahrpreise, Stand 2010:
Einzelfahrschein, Zone AB: 2,30 €
Kurzstrecke, Zone AB: 1,30 €
Tageskarte, Zone AB: 6,30 €
4er Karte, Zone AB: 8,20 €
7-Tage-Karte AB: 28,00 €
Monatskarte AB: 77,00 €.
Monatskarte ABC: 95,00 €
Routenplanung
Im Internet kann man sich mit dem BVG-Routenplaner die Varianten, wie man von Punkt A zu Punkt B gelangt, anzeigen lassen, und dann auch Fahrzeiten; auch die Stationen, die behindertengerecht ausgestattet sind (Fahrstuhl, Rampe).
Hotline: 030/29 74 33 33
2.1. U-Bahn
Das U-Bahn-Netz umfasst 146 Kilometer und 173 Bahnhöfe. Es gibt 10 U-Bahn-Linien, die mit chicen gelben U-Bahn-Zügen besetzt sind. In den neuen kann man von vorn bis hinten durchlaufen. Ein Sicherheitsfaktor. Zur Zeit (seit 2012) wird ein neuer Bahnhof in der Friedrichstraße gebaut, weswegen die U-Bahn-Linie 6 (lila) unterbrochen ist. 2012 wurden weitere U-Bahn-Züge gekauft, an denen es ein paar Neuerungen gibt, u.a. nach außen gewölbte Scheiben.
Auch in Berlin gibt es prachtvolle U-Bahn-Stationen, z.B. mit Bildern des alten Berlins der Zwanziger Jahre. Geschichte kann man sich z.B. in der U-Bahn-Station des Hauptbahnhofs an den Wänden betrachten.
Daswichtigste Bauprojekt befindet sich Unter den Linden, die Verlängerung der U55 von der Station Brandenburger Tor bis zur U5 am Alexanderplatz.
Internetnutzung im Untergrund
[Ergänzung: 21.01.2019:
In der Ausgabe vom 30./31.07.2016 berichtet die Berliner Morgenpost über Kostenfreies Internet in der Berliner U-Bahn.
Auf insgesamt 173 Bahnhöfen soll das Surfen möglich sein. Und Tests gebe es nicht nur in der U-Bahn, sondern auch in Buslinien.]
Zum aktuellen Stand der Internetversorgung in der U-Bahn:
Heise vom 19.11.2019 (Simon Koenigsdorff): U-Bahn Berlin: Streckenweise Internet für alle: Zurzeit auf Teilstrecken von 4 U-Bahnlinien verfügbar. Der LTE-Ausbau soll bis Ende 2020 auf allen Strecken erfolgen.
2.2. Straßenbahn
Das Gleisnetz der Straßenbahn umfasst etwa 190 Kilometer. Es existieren 22 Linien mit einer Gesamtlänge von 430 Kilometern.
Ergänzung, 20.03.2015: 1945 verfügte Berlin über 600 km Straßenbahngleise, laut Thomas Fülling, Berliner Morgenpost vom 31.01.2015 (unklar, ob dort eine Verwechslung durch Thomas Fülling vorliegt zwischen Straßenbahnnetz und Gleisgesamtlänge, weil diese Zahl 600 km zu den 190 km heute zum - schiefen Vergleich - herangezogen werden.).
Weitere Straßenbahnlinien sollen gebaut werden, auch im Westteil der Stadt. Denn Busse stecken häufig im Stau fest und Straßenbahnen seien wirtschaftlicher.
2.3. Busse
Man muss vorn beim Busfahrer einsteigen (Ausnahmen: Rollstuhlfahrer und Fahrgäste mit Kinderwagen). Vor ein paar Jahren konnte man auch hinten einsteigen. Doch sollen Schwarzfahrten vermieden werden. Daher muss man seine Fahrkarte dem Busfahrer zeigen.
3. Taxibetriebe
Es gibt in Berlin zirka 3.100 Taxibetriebe und rund 7.600 angemeldete Taxis. Die Prüfungen, die Taxifahrer bestehen müssen, um den Personenbeförderungsschein für Taxifahrer (P-Schein) zu bekommen, sind in Berlin landesweit wohl die schwierigsten. Berlin ist die Stadt mit dem weit größtem Straßennetz. Für Berlin gelten andere Taxi-Tarife als für das umliegende Brandenburg.
Ein Zankapfel zwischen Berliner und Brandenburger Taxifahrern war der Flughafen Berlin-Schönefeld. Grundsätzlich dürfen Berliner Taxiautos nicht in Brandenburg auf Fahrgäste warten, so wie Brandenburger nichts in Berlin zu suchen haben. Es gab eine Regel, dass sich in der Taxischlange hinter zwei Brandenburger Taxis ein Berliner Taxi stellen durfte. Wenn aber nicht gerade ein Brandenburger Taxi da war, standen eben auch zwei Berliner hintereinander. Wenn dann ein Brandenburger Taxi kam, gab es Streit, der manchmal handgreiflich wurde.
Für den neuen Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld wird es neue Regeln geben, die zwischen dem Land Berlin und dem Landkreis Dahme-Spreewald (LDS), in dem der Airport liegt, getroffen wurden. Alle Berliner und LDS-Taxen können am BER gleichberechtigt Fahrgäste aufnehmen. Es gibt keine Quotierung mehr, erklärte der für Verkehr zuständige Berliner Staatssekretär Christian Gaebler im Sommer 2012. Im Gegenzug erhalten Brandenburger Taxen ein entsprechendes Transportrecht in Berlin. Wie das gemeint ist, ist nach dem Zeitungsartikel der Berliner Morgenpost unklar, da es bald keinen Berliner Flughafen im Stadtgebiet mehr geben wird, wenn der neue eröffnet worden ist.
Nach der Vereinbarung werden Fahrten vom Flughafen nach Berlin rein teurer als Fahrten aus Berlin zum Flughafen. Nach einer Modellrechnung des Taxiverbandes Berlin-Brandenburg wird eine Fahrt von Schönefeld zum Potsdamer Platz (Tiergarten) 41 EUR kosten, in die umgekehrte Richtung 38 EUR.
Einzelheiten zum Berliner Taxibetrieb:
http://de.wikipedia.org/wiki/Taxigewerbe_in_Berlin
Ergänzung 30.01.2014
Ab Mitte Februar 2014 gibt es höhere Taxitarife (laut Berliner Morgenpost vom 25.01.2014), hat der Berliner Senat nach Diskussionen mit den Berufsverbänden beschlossen. Der Grundpreis, der zu Beginn jeder Taxifahrt angezeigt wird, erhöht sich demnach um 20 Cent auf 3,40 EUR. Für Fahrten bis zu 7 Kilometern erhöht sich der Preis pro Kilometer von 1,65 EUR auf 1,79 EUR. Für längere Fahrten bleibt er konstant bei 1,28 EUR. Die letzte Erhöhung von Taxipreisen in Berlin gab es zum 1. Juli 2009.
Ergänzung 21.01.2015
In seiner Ausgabe vom 10./11.01.2015 berichtet die Berliner Morgenpost, dass drei von vier Berliner Taxiverbände bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt einen Antrag auf Tariferhöhungen um 30 % eingereicht haben. Grund dafür ist der seit Jahresbeginn geltende Mindestlohn von 8,50 € pro Stunde, und zwar auch für Taxifahrer. Bisher verdienten Taxifahrer in Berlin durchschnittlich zwischen 6,00 und 6,50 € pro Stunde. Der Taxiverband Berlin-Brandenburg fordert nur rund 15 % mehr. Über die 15 % hinaus verlangten 2014 die drei anderen Taxiverbände noch eine extra Gebühr von 1,00 € für das Bestellen eines Taxis (Soll damit das Entwickeln einer App finanziert werden, die Uber schon hat?) und höhere Preise am Wochenende und nachts sowie Wegfall der Kurzstrecke und der Warteminute, die verhindert, dass das Taxometer beim Stehen für eine Minute weiterläuft. Weil diese Zusatzforderungen vom Senat abgelehnt wurden, flossen sie in eine Tariferhöhungsforderung mit ein, so dass jetzt 30 % mehr gefordert werden.
Ergänzung 24.07.2014
Wie in Moskau gibt es auch in und für Berlin spezielle Apps zum Rufen eines Taxis. Seit März 2015 gibt es auch eine App zum Bezahlen des Taxis. Sie heißt "Taxi.eu" und kommt vom Unternehmen Taxi Berlin. Berliner Morgenpost berichtete in seiner Ausgabe vom 21./22.03.2015. Für die Benutzung ist 1,50 € extra zu zahlen.
Ergänzung, 18.08.2016
Der Grundpreis für das Taxi in Berlin liegt bei aktuell 3,90 € und dann je gefahrener Kilometer 2,00 €. Bezogen auf eine typische Fahrt im Zentrum mit einer Länge von 6 Kilometern ist Berlin die fünftteuerste Stadt mit 15,90 €.
In der Ausgabe vom 30./31.07.216 gibt es einen Artikel über Taxifahrer in der Berliner Morgenpost: "Viele Taxifahrer betrügen und hinterziehen Steuern."
Laut einer Studie arbeiten vier von 5 Taxiunternehmen "unsauber".
Die Studie angefertigt hat das Marktforschungsinstitut Linne + Krause in Hamburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Verkehr Berlin. Für die Studie wurden 900 der etwa 3.000 Taxibetriebe in Berlin ausgewertet.
B Verkehrsunfälle
In Berlin wurden im Jahre 2011 130 463 Verkehrsunfälle registriert. Dabei wurden 54 Menschen getötet, 1.190 schwer verletzt, 14 990 leicht.
C. Brandenburg
In Berlin und Brandenburg umfasst das Streckennetz der Regionalbahn zirka 3.000 Kilometer. Sie befördert pro Jahr 45,7 Millionen Passagiere.
Quelle: Berliner Woche vom Mittwoch, 5.1.2011, S. 12.
Nach ADAC-Angaben fahren täglich etwa 200.000 Pendler mit eigenem Fahrzeug nach Berlin. Bis 2030 rechnet der ADAC mit einem Anstieg auf 215.000 Fahrzeuge pro Tag. Der ADAC schlägt mehr Park-and-ride-Stellplätze vor, damit die Pendler mit Nahverkehrsmittel in die Hauptstadt fahren.
Quelle: Berliner Morgenpost, 15./16.09.2012, S. 2.
D. Fernverkehr
Berlin hat einen Busbahnhof: Zentraler Omnibus-Bahnhof (ZOB)
Die Berliner Morgenpost berichtete am 24./25. Juli 2010 davon, dass der ZOB an seine Kapazitätsgrenzen angekommen ist. Jährlich hat er 3,2 Millionen Passagiere. Im Jahre 2009 gab es 63.000 Busankünfte und Busabfahrten (2008: 53.000). Für das Jahr 2025 werden 178.000 Abfahrten und Ankünfte erwartet. Berlin benötigt einen zweiten Busbahnhof. Maximal 68.000 könne der ZOB verkraften - nach einer Verbesserung der Verkehrsabwicklung, habe die Senatsverwaltung festgestellt.